Die zweite Woche

So langsam kehrt ein wenig Alltag in mein Leben in den USA ein. Zumindest von Montag bis Freitag gibt es ab jetzt einen ähnlich bleibenden Ablauf. 

Am Montag startete ich mit einem Frühstück in der Mensa in den Tag. Anschließend habe ich mich mit Herman getroffen, um meine Bücher zu kaufen. Dafür gibt es auf dem Campus eine eigene Buchhandlung. Dort gibt es auch mehrere Aufsteller für Merchandise (sogar Sonnencreme, Nagelpfeilen und Labello gibt es mit Calvin Aufdruck).


Um 11Uhr bin ich dann zum ersten Mal mit in den deutschen Literaturkurs gegangen. Zeitgleich findet auch der Kurs für Beginner statt, den ab dieser Woche Kelly wieder übernommen hat. Die acht Studierenden im Literaturkurs sprechen ziemlich gut Deutsch und lesen zu Beginn des Semesters verschiedene Gedichte. 

Nach meiner Mittagspause habe ich Kelly im Kurs für Fortgeschrittene unterstützt. Die Studierenden üben dort weiter das Perfekt. Kelly lockert das Üben aber durch verschiedene Spiele auf. Zum Beispiel haben sich alle mit Speed-dating-Fragen kennengelernt und wir haben “Die Affen rasen durch den Wald” gesungen. 

Direkt nach dem zweiten Deutschkurs habe ich meinen eigenen Unikurs zum Fremdsprachenunterricht. Professor Smith lässt uns aktuell jede Stunde eine Methode des Fremdsprachenunterrichts testen (z.B. Grammar-Translation Method). 
Fast ohne Pause bin ich nach dem Kurs zur Sporthalle gegangen. Dort habe ich beim Yoga mitgemacht. Der Kurs ist einer von vielen, der jede Woche kostenlos für alle Studierenden angeboten wird. Das Dehnen tat gut und ich werde versuchen häufiger beim Yoga mitzumachen.


Am Dienstag habe ich Vormittags mein Kapitel für den Politikkurs gelesen. Danach habe ich gefrühstückt und bin in die Uni gegangen. Im Politikkurs ging es dann um die verschiedenen Werbemittel im Wahlkampf. 

Nach dem Kurs habe ich außerdem endlich die ersehnte Email von der IT bekommen, um meinen Account freizuschalten. Mit der neuen Email kann ich mich in verschiedene Programme einloggen. Zum Beispiel eine eigene Website für die Kurse, eine Website für alle Drucker auf dem Campus, einen geteilten Kalender, die Bibliothek und noch mehr. 

Abends gab es eine Infoveranstaltung für Dance Guild (eine Aufführung mit verschiedenen Tänzen). Ich interessiere mich dabei für Jazzercise (ähnlich wie Zumba), Latin Beats, Disco und Hip Hop. Nächste Woche findet die Auswahl im ersten Training statt. Ich hoffe, dass ich mindestens bei einem Tanz mittanzen darf.


Zurück in meinem Apartment habe ich mit Hannah die TV-Debatte von Harris und Trump gesehen. Es gab zahlreiche Anschuldigungen und viele Fragen wurden erst gar nicht beantwortet. Insgesamt überzeugte jedoch Harris, das wird auch in den meisten US-Medien so berichtet.

Am Mittwoch war ich durch meinen Calvin-Account gut für die Uni ausgestattet. Ich habe wieder in den Deutschkursen geholfen und meinen Kurs für Fremdsprachenunterricht besucht. Abends habe ich mich noch kurz mit zwei Kommilitonen getroffen, um eine Hausaufgabe zu besprechen.

Am Donnerstag haben wir im Politikkurs über die TV-Debatte von Harris und Trump gesprochen. Außerdem ging es um die Finanzierung des Wahlkampfs. In den USA gibt es außerdem eine Website auf der man alle Sponsoren und Summen einsehen kann. Das Recherchieren auf der Website war wirklich sehr interessant.

Abends habe ich noch beim Spinning (Fahrradfahren zu Musik) mitgemacht. Das war super anstrengend aber es hat auch sehr viel Spaß gemacht. Ich werde nächste Woche wieder mitmachen.


Am Freitag habe ich in den Deutschkursen die Termine für die Konversationsgruppen besprochen. Zu zweit oder zu dritt kommen die Studierenden dabei für jeweils 30 Minuten in mein Büro und wir sprechen deutsch. Die Studierenden können auch ihre Hausaufgaben oder sonstige Fragen mitbringen und ich versuche ihnen zu helfen. Ich bin schon gespannt wie die Konversationsgruppen an nächster Woche laufen. 

Am Nachmittag habe ich dann meine SSN (Social Security Number) beantragt. Diese Nummer brauche ich, um von der Uni mein Gehalt ausgezahlt zu bekommen. Die Nummer brauche ich außerdem auch für meine Steuererklärung im Februar. 

Am Freitag Abend bin ich mit Emily noch einkaufen gefahren. Die Läden sind hier immer riesig und es gibt ein paar verrückte Dinge zu entdecken.

Der Verkäufer bei Trader Joe’s hat mir übrigens nach unserem typisch langen, amerikanisch Smalltalk-Gespräch an der Kasse diese Tasche geschenkt, um mich in Michigan willkommen zu heißen.


Am Samstag hat mich Emily in ein Café in der Easttown eingeladen. Der Stadtteil ist einer der reichsten in ganz Michigan. Das kann man auch a den Häusern sehen. Da es nicht sonderlich weit von der Uni entfernt ist, plane ich dort nochmal einen Spaziergang oder eine kleine Fahrradtour im Herbst.

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