Freshman Welcome Week
Fünf Tage sind noch nicht genug als Programm für neue Studierende. Also schließt an die International Welcome Week die Freshman (Studierende im 1.Universitätsjahr) Welcome Week an. Die neuen Studierenden aus den USA sind am Mittwoch in die Studentenheime eingezogen. Das Welcome Week Programm startete also am Donnerstag direkt nachdem ich vom Strand zurückgekommen bin.
Auch hier wurden wieder Gruppen gebildet. Ich gehörte zu Gruppe 47 mit dem Gruppenleiter Levi. Unsere Gruppe ist etwas besonders, da alle vorher schon an einer anderen Uni studiert haben und nun an die Calvin University wechseln.
Der erste Programmpunkt war direkt sehr offiziell: die Convocation (= offizielle Begrüßung). Dafür sind alle Gruppen in die größte Sporthalle der Uni gezogen und wurden in einer fröhlichen Zeremonie begrüßt. Meine Gruppe saß ganz vorne. In der Begrüßung wurden die verschiedenen Bundesstaaten und Länder der Studierenden auf einer Karte markiert, das war sehr beeindruckend. Außerdem haben wir alle eine Münze mit eingeprägtem Logo der Uni erhalten.
Nach dem offiziellen Teil gab es ein Cookout (= ein Abendessen auf einer großen Rasenfläche). Dort habe ich besonders lange mit Anna, Stella und Chloe gesprochen. Anna hat einen Deutschkurs in diesem Semester gewählt und Stella plant einen Deutschkurs im Frühling zu belegen. Ich werde die beiden dort also wiedersehen. Chloe kommt direkt aus Grand Rapids und hatte einige gute Tipps für uns parat.
Abends haben wir noch einen Gruppenraum zugeteilt bekommen, Namensspiele gespielt und es gab eine Aufführung im Theater der Uni. Dabei wurde gesungen, getanzt und es gab Quizze bei denen um Preise gespielt wurde. Außerdem wurden drei Studierende ausgelost, die 200$ und Deko für ihr Studentenzimmer gewonnen haben. Einfach verrückt.
Am Freitag kam eine Vertreterin der Bank nochmal bei der Uni vorbei und hat allen international Studierenden ihre Debitkarten ausgeteilt. Ich habe jetzt also auch ein amerikanisches Konto.
Anschließend habe ich Herman in seinem Büro getroffen. Dort haben wir ein wenig über den fortgeschrittenen Kurs für Deutsch gesprochen. Außerdem hat er mich durch das gesamte Sprachinstitut geführt und ein paar laufende Aufgaben erklärt. Gemeinsam sind wir danach zum Mittagessen gegangen. Dort kamen alle Mitarbeitenden und Studierenden der Sprachen in einem Raum zusammen, um sich kennenzulernen und gemeinsam zu essen.
Am Nachmittag gab es ein ganz tolles Programm: das sogenannte Streetfest. Meine Gruppe ist zu einer alten Kirche gegangen und hat einer Organisation für benachteiligte Familien geholfen die ganzen Räume zu entrümpeln. Wir haben insgesamt etwa 10 große Müllcontainer entsorgt und jetzt kann die neue Organisation in das Gebäude einziehen. Als Belohnung haben wir alle ein T-Shirt vom Streetfest bekommen. Und ich habe die typischen Schulbusse gesehen.
Abends hat uns Levi dann zu der Farm seiner Oma einladen. Die Studierenden mit Auto haben uns auf die andere Seite der Stadt gefahren. Dort haben wir Pizza und Eis gegessen. Später haben wir zudem Kickball gespielt. Das ist eine Mischung aus Baseball und Fußball. Ich habe es zweimal geschafft eine ganze Runde zu laufen und so 2Punkte für mein Team geholt. Außerdem gab es einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Am dritten Tag wurde es sehr ernst. Im Theater wurden Sketche zu Themen wie Ausgrenzung, Gewalt und Depressionen aufgeführt. Anschließend haben wir in unser Gruppe darüber gesprochen und Nummern von Ansprechpersonen auf dem Campus und im Bundesstaat Michigan erhalten.
Das Mittagessen hat die Stimmung dann wieder etwas aufgelockert. Am Nachmittag gab es wieder Spiele auf der großen Wiese und eine weitere Auslosung für 200$ und einen Jahres-Eventpass. Den hätte ich wirklich gerne gewonnen.
Vor dem Abendbrot habe ich dann noch einen Workshop zu Psychologie und einen weiteren zu Politik besucht. Später gab es eine kleine Party auf der großen Wiese.
Am Sonntag konnte ich endlich mal etwas ausschlafen. Außerdem habe ich mit Florian und Mama und Papa telefoniert. Nebenbei konnte ich ein paar Brote essen und einen Tee trinken (war fast wie zuhause).
Nachmittags konnte ich mit meiner Gruppe das vielseitige Sportprogramm testen. Ich habe einige Sportarten getestet und anschließend mit Popcorn beim Volleyball zugeschaut.
Dann kam meine Gruppe für ein letztes gemeinsames Abendessen zusammen. Diesmal in der zweiten Mensa. Dort habe ich mir Tacos zusammengestellt. Die waren wirklich lecker und die Chips und Guacamole haben fast wie in Mexiko geschmeckt.
Nach dem Abendessen ist meine Gruppe zum Teich gegangen. Dort kamen alle Gruppen zusammen und haben Laternen mit ihren Wünschen beschriftet und auf dem Wasser treiben lassen. Das war ein wirklich schöner Moment.
Was macht man an einem Sonntag Abend um 22Uhr in den USA? Schlafen gehen? Falsch, meine Gruppe ist zu dem nächsten Supermarkt zum Einkaufen gefahren. Der Laden ist unfassbar riesig und es gibt neben Lebensmitteln und alle weiteren Produkte (Klamotten, Medikamente, Werkzeug, Elektronik, einfach alles). Ich habe dort eine Nachttischlampe gekauft.
Zurück am Campus haben wir uns zu ein paar Kartenspielen getroffen. Zuerst haben wir Spoons gespielt. Das Spiel ist sehr schnell und chaotisch (Bild), denn wenn man vier gleiche Karten gesammelt hat, muss man möglichst schnell einen Löffel greifen. Der letzte Löffel wird zudem im Raum versteckt, sodass mindestens zwei Spieler durch den Raum rennen und diesen suchen. Falls man keinen Löffel am Ende der Runde in seiner Hand hält ist man ausgeschieden. Das Spiel hat sehr viel Spaß gemacht und so endete eine erfolgreiche Orientierungswoche.
Montag, 02. September, Labor Day (Feiertag in Amerika): Um 9Uhr habe ich mich mit Kelly getroffen, um die Deutschkurse für Mittwoch und Freitag zu planen. Leider muss Kelly zu einer Beerdigung und ich werde die Kurse für sie vertreten. Besonders die ersten Stunden in einem Semester sind natürlich aufregend und die Studierenden werden sicher viele Fragen haben. Gut, dass wir uns daher am Vormittag viel Zeit für die Besprechung der Materialien nehmen konnten.
Nachmittags habe ich mit ein paar Freunden einen Film geschaut (Inside Out 2 = Alles steht Kopf 2). In dem Animationsfilm geht es auch um die Gefühle von einer Jugendlichen, die an eine neue Schule kommt und war daher sehr passend. Abschließend zu der spannenden ersten Woche gab es ein weiteres Cookout mit Burgern.
Letzte Nachricht in diesem Post: Ich habe heute Abend auch das erste Mal in Amerika gewaschen und es hat gut geklappt. Nichts eingelaufen und keine neue Farbe.
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