Weihnachtsmarkt in Grand Rapids

Nach dem Laternebasteln am Montag, hatte ich eine normale Uniwoche. Ich habe meine Konversationsgruppen geleitet, habe Kelly und Herman in ihrem Unterricht unterstützt und habe meine zwei eigenen Kurse besucht.

In meinem Kurs zum Fremdsprachenunterricht arbeiten wir jetzt in Gruppen an unserem Abschlussprojekt. Meine Gruppe plant eine 4-stündige Einheit zur Weihnachtszeit für den Englischunterricht. Die Planung vom Unterricht läuft in den USA ziemlich ähnlich dazu ab, wie ich es auch in Deutschland gelernt habe. Bald werden wir allerdings die Standards von Michigan anwenden und dort wird es dann sicherlich ein paar Unterschiede geben. Da ich mir Kylie und Hayden aber zwei Senior (= letztes Studienjahr) Lehramts-Studierende an meiner Seite habe, mache ich mir aber keine Sorgen.

Am Freitag wurde es dann etwas spannender! Morgens habe ich meinen ersten Test für Environmental Law geschrieben. Dabei müssen wir jetzt immer Paragrafen ihren Bedeutungen und Beispielfällen zuordnen. Das ist wie ein kleines Express-Jurastudium. Für diese kurze Zeit interessant und ich habe auch schon viel gelernt – auf Dauer dann aber doch nicht meins.

Nach dem Kurs musste ich dann schnell über die Brücke zum Hauptcampus laufen, um letzte Vorbereitungen für meinen Unterricht zu treffen. Warum mein Unterricht? Kelly hatte einen Tag frei und ich habe ihre Kurse übernommen.

Im Kurs für die Einsteiger habe ich das neue Thema „Essen“ eingeleitet. Wir haben begonnen Vokabeln für Obst und Gemüse zu lernen. Das hat durch ein Spiel am simulierten Verkaufsstand viel Spaß gemacht.

Nach meiner Mittagspause habe ich dann im zweiten Kurs die Klausur beaufsichtigt. Abends gab es dann noch einen Filmabend. Wir haben den Film „Willkommen bei den Hartmanns“ geschaut.

Am Samstag Nachmittag bin ich mit Emily auf den Weihnachtsmarkt in Grand Rapids gefahren. Der Markt hat viele Hütten und erinnert definitiv auch mit den Produkten an den Ständen an einen deutschen Weihnachtsmarkt. 


Leider wirkt der Markt nicht so gemütlich und auch die Preise sind sehr hoch. Trotzdem haben wir uns ein Raclette-Baguette gekauft und das war ausgesprochen lecker!

Anschließend wollten wir zu einer Tanzaufführung von indigenen Amerikanern gehen. Wir sind rechtzeitig zu der Bücherei gefahren, jedoch war das Event so beleibt, dass kein Platz mehr frei war. Super schade…daher nur ein Bild durch die Fensterscheibe der Tür.


Zum Trost sind wir dann nach East Grand Rapids gefahren, dem wirklich schönen Teil von Grand Rapids, und ich habe dort einen Punsch und Emily einen Weihnachtskaffee getrunken.

Abends hat Niki mich zum Abendessen eingeladen. Sie hat eine ungarische Variante vom Schnitzel gekocht. Lia und ihre Mitbewohnerin sind auch vorbeigekommen und wir haben einen schönen Abend gehabt.


Am Sonntag war ich mit der Venlet Familie verabredet. Nick und Esme haben mich abgeholt und wir sind zur Calvary Kirche gefahren. Dort haben Presley und Zayla zum ersten Mal im Kirchenchor gesungen.

Die Calvary Kirche ist besonders, denn sie gilt mit etwa 5.000 Sitzplätzen als eine sogenannte Megachurch (= riesige Kirche mit mindestens 2.000 Besuchern). In den Kölner Dom passen zum Vergleich etwa 1.500 Besucher. Tatsächlich gibt es in den USA aber auch eine Megachurch mit 43.000 Besuchern, wohingegen die Calvary Kirche dann wieder klein wirkt.

Der Gottesdienst lief ziemlich ähnlich zu einem evangelischen Gottesdienst ab, nur war eben alles viel größer als ich es je gesehen habe. Der Gottesdienst wurde auch per Kamera aufgezeichnet und steht Mitgliedern jederzeit online zur Verfügung. Besonders fand ich auch das kostenlose Essen und Trinken vor bzw. nach dem Gottesdienst und die ganzen Gruppenräume. Zum Beispiel gab es verschiedene Kinder und Jugendräume mit Spielsachen für das jeweilige Alter, die auch eine Betreuung für die Zeit vom Gottesdienst angeboten haben.

Nach der Kirche habe ich den drei Mädels einen Adventskalender geschenkt. Sie haben sich sehr gefreut und ich bin gespannt, ob sie es bis zum 1. Dezember aushalten oder schon vorher ein Türchen öffnen. Abby hat mir auch einen Adventskalender geschenkt und ich kann jetzt bald jeden Tag ein bisschen puzzeln.

Den restlichen Nachmittag haben wir dann bei den Venlets ein paar Brettspiele gespielt und ich habe mit Abby einige weitere Treffen bis Weihnachten vereinbart. Abends habe ich mit Hannah unsere gemeinsame Serie „Only Murderers in the Building“ weitergeschaut.

Am Montag gab es dann noch zwei kleine Besonderheiten. Zuerst durfte ich wieder unterrichten aber diesmal vor einer Kamera. Und nein, ich hab es nicht ins Fernsehen geschafft. Der gesamte Kurs zum Fremdsprachenunterricht musste das machen, um die Videos anschließend mit unserem Professor zu schauen und den eigenen Unterrichtsstil zu analysieren und hoffentlich verbessern zu können. Ich bin ja mal gespannt wie mein eigener Unterricht aussieht.

Direkt nach dem Kurs bin ich dann zum Lehramts-Club gegangen. Die haben heute eine Veranstaltung zu Basteln im Herbst organisiert und dabei habe ich einen Jutebeutel dekoriert.






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